Samstag, 26. Januar 2013

Auf der Suche nach der Beauty Retusche

 

Hallo zusammen,

heute wollte ich euch einmal eine neue Art der Hautbearbeitung präsentieren.

Bei einer nächtlichen Aktion “Ich lese jetzt das Internet leer” bin ich bei YouTube auf ein Video gestoßen, dass über die Bearbeitung der Haut im Fashion Portrait handelte. Die dort vorgestellte Art der Bearbeitung hatte in mir die Neugier geweckt das auch einmal auszuprobieren. Vorweg angemerkt möchte ich sagen, dass ich normalerweise kein Fan von extremer Hautglättung bin. Aber ich muss doch gestehen, dass es Aufnahmen gibt, oder aber auch Wünsche, die dieses schon einmal fordern. Bis jetzt benutzte ich einen vorgefertigten Filter der Nik Software, den Dynamic Skin Softener. Mit den Ergebnissen dieses Filters bin ich an sich zufrieden. Finde jedoch, dass die Haut teilweise sehr speckig wirkt.  Bei diesem Filter kann man mittels Pipette den Hautfarbton aufnehmen und dann mittels der Regler die Intensität des Filters und der Hautglättung einstellenimage.

Wie schon oben erwähnt leistet der Filter an sich gute Dienste und ich glaube nicht, dass ich diesen so schnell nicht mehr benutzen werde.  Der Nachteil an diesem Filter ist jedoch die Beschränkung der Farbe. Wenn man ein Portrait mit Schatten hat, also keine gleichmäßige Ausleuchtung wird es kniffelig. Man könnte jetzt natürlich 2-3 Filter aufeinandersetzten in den verschiedenen Hauttönen, dann wirkt das ganze aber schnell overdosed. Für eine schnelle, sanfte bis starke Glättung ist der Filter super. Auch toll ist, dass eine neue Ebene mit dem Filter angelegt wird. Ist der Effekt zu stark, einfach die Ebenendeckkraft zurücknehmen. Wenn man Bereiche ausgespart haben möchte, kann man am schnellsten auch einfach die Bereiche aus der Filterebene ausradieren oder ausmaskieren.

So nun aber auch genug von diesem Filter, weil darum soll es ja gar nicht gehen .

Zur Info hier einmal der Link zu dem YouTube Video

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=zDuCEh-chBU

Also habe ich mir einen Block geschnappt und das ganze Prozedere beim Video sehen mitgeschrieben.

Als “Opferbild” für den Test habe ich mir ein Bild aus einem Shooting mit Jenny aus Dezember 2012 ausgesucht. Nicht das ich der Ansicht bin das dieses Bild dies besonders nötig hat, aber ich fand das es sehr gut zu so einer Bearbeitung passt. Gleichzeitig ist es eines meiner Lieblingsbilder aus diesem Shooting.

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Aufgenommen wurde das Bild im RAW Format. Bei der Entwicklung habe ich meine üblichen Einstellungen vorgenommen. Die Kontrasterhöhung etwas nachschärfen und die Belichtung etwas anpassen.

Wie man auf dem Bild erkennt, gibt es hier und da noch ein paar Unebenheiten in der Haut. Solche Unebenheiten entferne ich auf Bildern grundsätzlich. Ich versuche ein Bild so sauber wie möglich zu machen. Nicht aus dem Grund, dass ich finde dass Hochglanzbilder auf Zeitschriften etc. das non plus Ultra des Schönheitsideals sind. Ecken und Kanten können manchmal mehr aussagen als schöne glatte Haut. Ich finde nur je `sauberer´ das Bild ist, um so mehr wirkt das Motiv. Dieses Kredo wende ich auch bei Kleidung und Hintergründen an oder versuche es zumindest. Probiert es einmal selber, es macht einen Unterschied.

Nun zurück zum Thema. Als nächstes legte ich eine ebenen Kopie des Bildes an in dem ich alle störenden Elemente eliminierte. image

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hoffe, dass man die kleinen Veränderungen bemerken kann.

So bis hier hin ist dies mein Standardablauf in der Bearbeitung, nun ging es an die Anweisungen aus dem Video.

Als erstes legte ich zwei weitere Kopien der Ebene an, diese wurden dann umbenannt in :

- Ton& Farbwerte

- Strukturen

 

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Auf die Ebene “Ton & Farbwerte” wendete ich den Gauschen Weichzeiner an. Den Radius stellte ich, wie im Tutorial, auf 10 Pixel.

Das Ergebnis war ein schönes verschwommenes Bild.

 

Auf die Ebene Strukturen kam nun eine Einstellungsebene `Helligkeit & Kontrast´. Den Wert des Kontrastes auf –50 und das Häkchen auf `Früheren Wert verwenden´.

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Dann auf die Ebene einen Hochpassfilter mit einem Radius von 10 Pixeln. Danach den ebenen Stil auf `lineares Licht´ stellen.

 

 

 

Im Video wird nun ein Trick angewendet welcher hilft Unebenheiten zu erkennen. Hierfür legt man auf die Ebene “Strukturen” eine weitere Einstellungsebene `Tonwertkorrektur´. Diese wird dann entsprechend angepasst, bis man alles gut erkennt.

Jetzt zum Stempelwerkzeug greifen, die Deckkraft auf 100 % stellen und alles Wegstempeln was einen stört.

Für mich kam an dieser Stelle der Vorteil dieser Bearbeitung. An diesem Punkt kann man selber entscheiden wo man was glätten und oder eliminieren möchte. Von Plastikglatt bis nur die gröbsten Unebenheiten wegmachen ist alles möglich. Ich entschied mich nicht zu viel wegzunehmen, da ich finde, dass Haut immer noch ein wenig Struktur braucht, aber das ist reine Geschmacksache.

Wenn man mit der am meisten Zeit raubenden Stelle der Bearbeitung fertig ist, kann man nun die Einstellungsebene `Tonwertkorrektur´ löschen. Der König hat seine Schuldigkeit getan, der König kann gehen.

Die noch weichgezeichnete Ebene Ton & Farbwerte wird nun dupliziert. Darauf wird ein der Filter `Matter machen´ angewendet. Radius 32 Pixel, Schwellwert 34 Stufen. Dadurch bekommt das Bild eine gleichmäßigere Tonung. Nun wird eine Ebenen Maske darauf angewendet und die Haut frei maskiert. image

 

Da die Ebene Strukturen den Stil Lineares Licht hat, wird nun nur die Haut von der Aktion Weichzeichnen betroffen. Der Rest des Bildes erhält durch den Hochpassfilter etwas zusätzliche Schärfe.

 

Nun erstelle ich wie gezeigt, eine neue leere Ebene um in dieser mit Pipette und Pinsel noch übrig gebliebene Schatten und Flecken zu entfernen. Man achte auf den Bereich um die Nase und der Wange, hier mal ein Vorher/Nachher.

imageimage

Dann alle Ebenen auf eine reduzieren, Ebenenmodus auf weiches Licht stellen und auf diese neue ebene den `Hochpassfilter´ mit einem Radius von 6 Pixeln anwenden.

Zum Schluss habe ich noch eine Ebenen Korrektur angewendet und habe die Sättigung (-14) aus der Haut genommen um etwas mehr das Make- Up zu betonen. Dafür habe ich eine Ebenenmaske angewendet und die Augen und die Lippen ausgespart.

Da es sich um ein Portrait handelte habe ich als finales Tuning mittels der Objektivkorrektur eine ganz leichte Vignette angewendet. Ich benutze gerne die Vignette der Objektivkorrektur, da diese recht sanft ans Werk geht. Zu guter Letzt dann noch meine Signatur drunter und fertig.

So zum Schluss noch mal ein vorher/nachher.

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An dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön an mein Model Jenny   www.model-kartei.de/sedcards/model/75024/lady-sunshine/

und vielen lieben Dank für das Make Up an meine Visa Charlotte    http://www.pinkysally.de/

Aufgenommen wurden die Bilder selbstverständlich im Top Light Studio   http://www.top-light-studio.de/

Diese Art der Bearbeitung wird bestimmt nicht meine Favorisierte Art, aber für besondere Bilder oder Effekte finde ich diese sehr schön.

Was haltet Ihr von den Bildern und der Bearbeitungsart ?? Wie bearbeitet Ihr eure Bilder ?? Gebt mir einen Kommentar und lasst es mich wissen.

Bis zum nächsten mal

TIM

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